Gegen Mitte Februar überlegte ich, ob ich nach sechs Jahren wieder einen Hund holen sollte. Wir hatten zuvor einen Mischling (Pitbull, Boxer, Akita Inu und Schäferhund). So schaute ich eines Tages im Internet bei verschiedenen Anzeigen (Tierwelt.de, Ebay-Kleinanzeigen.de etc.) und stieß bei Ebay-Kleinanzeigen auf eine tolle Rasse. Es handelte sich um eine kleine süße Bordeaux Dogge. Bis dahin hatte ich von dieser Rasse nie etwas gehört, gesehen hatte ich sie sicherlich schon. Den Film "Scott & Huutsch" hatte ich einmal gesehen.
Also informierte ich mich im Internet über die Rasse: Wie sind diese Hunde vom Wesen her? Sind sie entspannt, ruhig, stur, dickköpfig? All diese Eigenschaften trafen genau zu, sodass mein Interesse wuchs. Aus diesem Grund wollte ich die Bordeaux Dogge auf Ebay-Kleinanzeigen unbedingt sehen. Der Hund war zu dem Zeitpunkt noch in Bremervörde bei der Züchterin und der letzte verbliebene Welpe. Der Preis war auf 750 Euro reduziert, weil er bereits 3,5 Monate alt war.
Am 25.02.2017 fuhren wir mit der Familie von Kiel aus zwei Stunden dorthin und schauten uns die Eltern sowie die ganze Umgebung an. Es sah alles gut aus, und ich nahm den Kleinen gleich mit. Wie ihr sicherlich wisst, sind Bordeaux Doggen keine kleinen Hunde, und das bemerkte ich besonders, als ich ihn mit 3,5 Monaten tragen musste. Da dachte ich noch: "Sind alle Welpen in diesem Alter schon so schwer und groß, ist das normal?" Erst viel später, als ich mit dem Hund bei Futterhaus war und andere Welpen mit 3 Monaten sah, fiel mir auf, dass mein Hund kein Minihund ist. Er heißt übrigens Hutch und passt genau zu mir, da ich auch ein ruhiger Typ bin. Geboren wurde er am 24.10.16.
Der erste Spaziergang war noch sehr lustig und interessant. Er war noch völlig verspielt, obwohl er das auch heute noch ist. Da diese Hunde unbedingt sozialisiert werden müssen, ging ich mit Hutch gleich zur Hundeschule in Schellhorn. Er lernt dort das "Benehmen", verschiedene Kommandos und auch auf spielerische Weise. Natürlich lernt er auch andere Hunde kennen.
Das ist ein interessantes und wichtiges Thema... Ich bekam von der Züchterin Trockenfutter von Wildkind sowie Muskelfleisch mit. Morgens bekam er Futter, mittags einen Knochen und abends wieder sein Futter. Als ich mit ihm wegen allgemeiner Checks beim Tierarzt war, sagte dieser mir, dass diese Rasse nur Rohfleisch/Barf bekommen sollte und dass Trockenfutter nicht das richtige Futter sei. Bei Futterhaus hieß es sofort, dass Hunde früher sterben, wenn sie nur Rohfleisch bekommen, und dass wichtige Vitamine fehlen würden. Daher sei Trockenfutter unbedingt notwendig.
Andere Hundetrainer sagen wiederum, dass sie nur barfen, aber Barf von Barfexpress.de bestellen, weil es komplett mit Öl und Vitaminen zubereitet wird und man nicht mischen muss. Es sei wesentlich entspannter, wenn das Futter komplett und fertig vorbereitet geliefert wird und man es nur einfrieren muss. Ja, was soll ich dazu sagen... Bei der Ernährung gibt es oft Streit, jeder hat eine andere Meinung. Ich kann nur sagen, wie wir es momentan machen...
Mein Hund bekommt über Barfexpress.de sein Komplett-Barf entweder morgens oder gegen Mittag und dann einige Stunden später eine rohe Hähnchenkeule. Ich denke, damit fahren wir im Moment sehr gut, und dem Hund geht es damit sehr gut. Trockenfutter haben wir noch zu Hause stehen, geben es ihm aber nur, wenn wir vergessen haben, sein Barf aus dem Gefrierfach zu nehmen oder wenn er Durchfall hat. Manchmal geben wir es ihm auch, wenn er keinen Appetit auf sein Fleisch hat. Es gibt hier kein "Richtig" oder "Falsch". Eine Bordeaux Dogge (Hündin) aus meiner Hundeschule wird dagegen ausschließlich mit Trockenfutter gefüttert, weil sie nur das fressen will.
Man sagt als Regel, dass man mit Welpen 5 Minuten pro Lebensmonat pro Tag spazieren gehen sollte. Wenn der Hund zum Beispiel 3 Monate alt ist, sollte man am Tag maximal 15 Minuten spazieren gehen, damit seine Gelenke nicht zu stark belastet werden. Hier machen Kopfarbeiten und Spiele mehr Sinn. Bordeaux Doggen sind übrigens keine Hunde für sehr lange Spaziergänge, sie haben viel Gewicht zu tragen und mögen lieber kurze Strecken (etwa 15-20 Minuten). Dies gilt besonders für Junghunde und Senioren. Welpen sollten, wie bereits erwähnt, nach dieser Regel nicht viel laufen.
Diese Hunde sind sehr belastbar und können viel Stress aushalten. Die Rasse ist ausgeglichen und ziemlich geduldig. Das zeigt sich auch in der Erziehung, da der Besitzer ein Kommando oft 2-3 Mal wiederholen muss, bis etwas getan wird. Der Befehl wird häufig ignoriert.
Bordeaux Doggen sind Wachhunde, neigen jedoch nicht zu Überreaktionen. Es muss schon etwas Ernstes passieren, damit sie völlig aus der Ruhe geraten und den Bereich schützen. Sollte ein Einbrecher auf deinem Grundstück sein, kannst du davon ausgehen, dass die Bordeaux Dogge nur wenige Sekunden braucht...
Menschen gegenüber ist die Bordeaux Dogge treu, liebevoll und kann sehr gut als Familienhund und Wachhund eingesetzt werden. Sie haben keinen starken Jagdtrieb und sind keine Streuner. Sind sie gut sozialisiert und erzogen, ist ein Freilauf meist problemlos möglich.
Ihm geht es gut, er ist immer noch verspielt und manchmal auch noch etwas zu wild. Er lernt momentan sehr viel in der Hundeschule. Da ich ihn erst mit 3 Monaten "zu spät" bekommen habe, muss er vieles in der Hundeschule nachholen. Er war bei der Züchterin überwiegend auf dem Land und hat kaum etwas gelernt, außer seinen Eltern zu folgen.
Zum Schluss möchte ich mich bedanken, dass du den langen Text gelesen hast. Ich hoffe, du hattest dabei ein wenig Spaß. Ich werde mich bemühen, den Text gelegentlich zu aktualisieren. Es ist für mich immer eine schöne Erinnerung daran, wie klein und knuffig er war und was wir bisher alles erlebt haben.
Wenn ihr sonst noch etwas sagen möchtet oder mir eine Nachricht schicken wollt, könnt ihr mich unter Kontakt erreichen.